Samstag, 28. Dezember 2013

ALS HELD SELBER GESCHICHTE SCHREIBEN

Wie eine Geschichte in Form einer Heldenreise bei Menschen Emotionen wecken kann, so kommen auch in der Anwendung der Computerspiele in ihnen Gefühle hoch. In Büchern und Filmen ist der Weg des Helden mit seinen Auf und Abs sowie seinen Entscheidungen anhand des Drehbuches niedergeschrieben. Der Leser oder Betrachter hat keinen Einfluss darauf und hat sich dem Schicksal zu fügen. Hingegen in Games bestehen lediglich die Leitplanken und dem Spieler ist die Freiheit gegeben selber Entscheidungen zu treffen, seinen Weg zu bahnen und in (noch) begrenztem Masse sein Umfeld umzugestalten. Genau diese erweiterte Möglichkeit - den Helden in der virtuellen Welt selbst steuern zu können - erhöht den Spannungsfaktor und lässt den Gamer emotional binden sowie Raum und Zeit vergessen.

Probieren Sie es aus, indem Sie in die Rolle eines altbekannten Helden schlüpfen.


In einem Spiel geben Menschen sehr viele Informationen über sich preis - insbesondere Entscheidungen. In den meisten Fällen geschieht dies unbewusst, da Entscheide in einer realistischen virtuellen Situation provoziert werden. Völlig in Vergessenheit geraten macht der Gamer dieses Spiel mit, da dieser überzeugt ist, gewinnen zu können respektive zu müssen.

Nach dem iBook von Herrn Prof. Bruno Bucher könnte die Entwicklung eines Games folgende drei Zielelemente aufweisen, um eine Wertverschiebung von der Spielewelt in die Realität zu ermöglichen:

Verhaltensänderung

Wenn jemand ständig der Status eines angeboten Online-Games überprüfen muss, der hat bereits sein Verhalten geändert. Es kann einerseits ein spielerisches motivieren sein, um Mitarbeiter an neue Prozesse zu binden, aber auch das Verhalten von potentiellen Kunden kann abgewandelt werden (was uns z.B. das Nike+ Running App vorzeigt).

Kompetenzentwicklung

In Form von Simulationsspiele können reale Situationen virtuell nachgebildet werden. U.a. Piloten können dadurch in einem sicheren Umfeld spielerisch lernen auf unterschiedliche Einflüsse und Gegebenheiten zu reagieren. Auf ihre getroffenen Entscheidungen folgt unmittelbar eine Rückmeldung.

Innovationsförderung

Ein Game kann auch auf eine spielerische Art und Weise als Crowdsourcing dienen. Erfolgreiche Videospielserien wie Super Mario, Pokémon, oder Die Sims zählen weit über 100 Millionen begeisterte Spieler. Es ist gar keine Frage, dass durch die Entscheidungen der Gamer unheimlich viele Inputs aus verschiedensten Perspektiven generiert werden. Aus den angehäuften Informationen entsteht eine kollektive Inspiration, welche neue Innovationen hervorrufen kann.

Super Mario



Quelle: Bucher, Bruno (2013): Digital Marketing - Analyse, Strategie, Realisation. Version 1.0. Verlag Edition Didot Biel/Bienne.



Mittwoch, 18. Dezember 2013

INSZENIERUNG - EINTAUCHEN IN EINE WELT DER SINNE

"Was Augen sehen und Ohren hören, das glaubt der Mensch" - Harry Houdini, ein Zauberkünstler, der durch das Verschwinden eines Elefanten weltberühmt wurde, vermochte mit der Kunst der Inszenierung umzugehen.

Harry Houdini lässt einen Elefanten verschwinden

Voraussetzung der Inszenierung ist ein Drehbuch, aus dem die visualisierte Geschichte für die Umsetzung entnommen werden kann. Um möglichst intensive Emotionen beim Publikum wecken zu können, sind so viele menschliche Sinne wie möglich anzusprechen (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten). Und zugleich darf beim Emotionalisieren keinen Widerspruch zwischen den unterschiedlichen Instrumenten entstehen. Die Stimulierungen der Sinne sind zu harmonisieren, so dass mit der Botschaft die Betrachter abgeholt werden können.

Mut zur Lücke. Je nach dem welche Nachricht vermittelt werden soll, kann durchaus auch auf das Ansprechen eines spezifischen Sinnes verzichtet werden, um andere Sinne verstärkter auf den Betrachter wirken zu lassen. In vielen Köpfen löst es ein vier Jahreszeiten Film aus, wenn der Zuhörer oder die Zuhörerin mit den Augen verschlossen in einem Konzert mit Antonio Vivaldis Melodien verzaubert wird. Oder im Kopfkino beginnt plötzlich die Moldau zu fliessen, wenn die Komponie von Smetana den Gehörsinn des Publikums ins Schwingen bringt.

Das Kombinieren der einzelnen Teile ist sorgfältig und durchdacht anzugehen. Szene für Szene wird ertastet. Und es ist zu überprüfen, ob die emotionelle Wirkung durch einen weiteren Inszenierungsteil zunimmt oder ob die Harmonie durch diese zusätzliche Szene gestört wird. Nochmals ist darauf zu verweisen, dass das Drehbuch eine ausgezeichnete Grundlage an den Tag legt, weil mit dieser Form eine Geschichte in Szenen niedergeschrieben wird.

Fazit

Sehen mit den Augen, Hören mit den Ohren, Riechen mit der Nase, Schmecken mit der Zunge, Tasten mit der Haut - Inszenierung ist die Kunst mit den Wahrnehmungssinnen der Menschen spielen zu können. Durch bewusste Darstellungsweisen werden die Sinnen stimuliert und Emotionen geweckt. Nach Rudolf Steiner existieren aufgeteilt in drei Gruppen sogar 12 Sinne:

Körpersinne                                  Umgebungssinne                                  Soziale Sinne
Gleichgewichtssinn                                 Wärmesinn                                  Ichsinn
Bewegungssinn                                 Sehsinn                                  Gedankensinn
Lebenssinn                                   Geschmackssinn                                  Sprachsinn
Tastsinn                                   Geruchssinn                                  Hörsinn


Quelle: Bucher, Bruno (2013): Digital Marketing - Analyse, Strategie, Realisation. Version 1.0. Verlag Edition Didot Biel/Bienne.



Sonntag, 15. Dezember 2013

GESCHICHTE SCHREIBEN

Im Verlaufe der Zeit hat sich die Methode, wie bei einer Erfindung einer neuen Geschichte vorgegangen werden kann, in Form eines Drehbuchs bewährt. Egal ob für Titanic, Fast and Furious, Terminator, Harry Potter oder James Bond 007, für all diese und noch mehr Filmen wurde für die Umsetzung ein Drehbuch geschrieben. Form, Inhalt und Detaillierungsgrad kann von Film zu Film, von Kategorie zu Kategorie oder auch von Regisseur zu Regisseur teilweise sehr unterschiedlich sein.

Anhand der Informationen aus dem iBook von Herrn Prof. Bruno Bucher habe ich die Vorgehensweise der Drehbuch-Methode in Form einer Grafik dargestellt.

Drehbuch-Methode

Das Drehbuch wird in Szenen geschrieben - Handlung für Handlung. Der Inhalt wird dabei auf das beschränkt, was das Publikum sehen und hören kann. Was bedeutet, dass u.a. auch Gefühle, Gedanken, Düfte und Empfindungen visualisierbar und akustisch vernehmbar in Form von Dialogen festgehalten werden müssen. Ansonsten werden allenfalls wichtige Details von der Kamera ignoriert und das Publikum kann durch die bedürftig dargestellten Ausdrücke nicht intensiv genug emotionell mitschwingen.

Quelle: Bucher, Bruno (2013): Digital Marketing - Analyse, Strategie, Realisation. Version 1.0. Verlag Edition Didot Biel/Bienne.



DIE HELDENREISE

Beim einten oder anderen hat die Charakterdarstellung von meinem Blogartikel GLEICHE GESCHICHTE - ZWEI ERZÄHLER (Dienstag, 5. November 2013) aufgrund des Bekanntheitsgrades der Cola-Marken bereits eine Geschichtserzählung auslösen können, ohne gross auf diese eingegangen zu sein.

Tool: Charakterdarstellung für das Storytelling im wirtschaftlichen Kontext

Die Charakterdarstellung ist ein nützliches Tool, um die Charakteren einer Geschichte und deren Beziehungen in einen wirtschaftlichen Kontext darzustellen. Aber die Handlungen sowie die Spannungen sind dadurch noch nicht beschrieben. Eine etablierte Geschichtserzählung ist die sogenannte Heldenreise in drei Akten nach dem Drehbuchautor Christopher Vogler, im englischen auch "The Quest" genannt. Das Schema basiert auf dem Konzept von Joseph Campbell und dieser Verlauf will ich anhand nachfolgender Grafik aufzeichnen.

Storytelling - Heldenreise - The Quest

Beschrieb zu Storytelling - Heldenreise - The Quest

Mit dem Geschichtsablauf der Heldenreise im Hinterkopf können auch Geschichten im wirtschaftlichen Kontext geschrieben und erzählt werden, um bei Kunden Emotionen wecken zu können. Die Intensität der Gefühlsregung kann mit der darauffolgender einstudierten Inszenierung vollendet werden. Aber ohne packende Geschichte werden die Schlüsselszenen meist aufgrund von schwierig zu meisternden Staging-Aufgaben scheitern.

Das iBook von Herrn Prof. Bruno Bucher entschlüsselt noch mehr Details zum Thema Storytelling, insbesondere auch im wirtschaftlichen Kontext.

Quelle: Bucher, Bruno (2013): Digital Marketing - Analyse, Strategie, Realisation. Version 1.0. Verlag Edition Didot Biel/Bienne.



Samstag, 14. Dezember 2013

AUS WAS DIE VIRTUELLE WELT GESCHAFFEN IST

Die Rede ist von der weltweit meistverbauteste technische Funktionseinheit, dem bipolaren Transistor. Erste funktionierende Halbleiter-Transistoren wurden bereits um die Jahre 1947 entwickelt. Und heute schaffen sie mit ihren Schaltkreisen eine damals noch unvorstellbare virtuelle Welt.

Halbleiterbauelemente bestehen aus einem klassischen Halbmetall, dem sogenannten Silizium. 15 Massenprozent der gesamten Erde besteht aus diesem chemischen Element und ist im Quarzsand relativ gut auffindbar (Siliziumgehalt im Quarz: bis zu 46.7%). Über einen mehrstufigen Prozess wird aus dem Quarzsand hoch reines Roh-Silizium gewonnen. Unter Temperaturen von bis zu 1'800°C wird das Roh-Silizium zu einem monokristallinen Stab (Ingot) gegossen und erhält dadurch einen Silizium-Reinheitsgrad von 99%. Durch eine Innenlochsäge oder heutzutage immer öfters mit einer Drahtsäge wird der Ingot in 0.2 - 0.8 mm dünne Scheiben geschnitten - es entstehen durch diesen Vorgang die sogenannten WaferBevor die viereckigen Chips getestet und voneinander getrennt werden können, wird mittels fotolithographischer Technologie und anschliessendem Ätzvorgang die Chiparchitektur mit ihrer Vielzahl an Transistoren auf den Wafer übertragen. Ein aktueller Grafikprozessor (GPU) GK110 von Nvidia bringt mittlerweile 7.1 Mrd. Transistoren auf einer Fläche von 551 mm2 unter. Das entspricht in etwa einer Fläche einer halben Aluminium-Abdeckung einer Nespresso Kapsel. Zu guter Letzt wird der Chip noch in einem Schutzgehäuse mit den Anschlüssen verdrahtet, ehe dieser den Weg in die Verkaufsregalen findet und schliesslich auch seine Tätigkeit auf dem Motherboard der Computernutzer wahrnehmen muss.

Die Herstellungsabfolge habe ich nachfolgend in kurzer Fassung bildlich dargestellt.


Vom Sandkorn zum Prozessor

Es ist eindrücklich, dass aus billigen Sandkörner einen solchen Mehrwert generiert werden kann (z.B. kostet die Nvidia GeForce GTX Titan Grafikkarte mit dem GK110 Grafikprozessor um die CHF 1'000.-). Ein grosser Teil des Mehrwertes besteht aus dem Know-how, welches durch Forschung und Entwicklung im Verlaufe der Zeit gewonnen werden konnte. Aber bestimmt hat auch der immer grösser werdende Anwendungsbereich der Halbleiter-Technologie Einfluss auf den Mehrwert bekommen.

Die beiden Videos von Intel präsentieren sehr gut die Produktionsschritte eines Prozessors, so dass jedermann ein gutes Bild von dieser Wissenschaft machen kann.





Es lohnt sich auch sich in meine gefundene Quelle des Herstellungsprozesses zu vertiefen. Unter anderem wird der Ionenbeschuss, das Electroplating sowie auch das Layering näher umschrieben.

Quelle Prozessor-Herstellung: Post vom 4. Februar 2012 aus dem Blog UMumble.